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27.10.2020

Ein neues Fahrzeug zur umweltfreundlichen Bekämpfung von Wildkräutern

Mit Chemie dürfen Wildkräuter, im Volksmund auch Unkräuter genannt, nicht mehr bekämpft werden. Deshalb setzt der Bauhof der Stadt Damme jetzt eine Maschine ein, die Wildkräuter ökologisch bekämpft, und zwar mit Hitze.
Das Gerät, ein City Ranger 2260 der dänischen Firma Egholm, ist mit einem Heißluftsystem ausgestattet, das Luft bis zu 800 Grad Celsius erhitzt. Pflanzen, die dieser Hitze ausgesetzt sind, werden so geschädigt, dass sie nach drei Tagen abgestorben sind, erklärt Marvin Bubel, stellvertretender Leiter des Bauhofs. Auch Pflanzensamen werden nach seinen Worten durch die Hitzebehandlung gleichermaßen geschädigt.

So sauber wie die „chemische Keule“ ist diese Methode der Unkrautbekämpfung nicht, erklärt Bauhofleiter Bernhard kl. Hackmann. Weil mit Chemie nicht mehr gearbeitet werden darf, ist die Hitzebehandlung das Mittel der Wahl. Bislang sei eine Wildkrautbürste zum Einsatz gekommen, die sei aber nicht so effektiv und habe auch das Pflaster schädigen können, erklärt kl. Hackmann. Zum Einsatz kommt sie aber in Zukunft auch an Stellen, an die der City Ranger nicht gelangt.

Bürgermeister Gerd Muhle begrüßt den Einsatz des neuen Gerätes. „Wir sind bei den städtischen Flächen, für die der Bauhof zuständig ist, der nachwachsenden Gräser nicht mehr Herr geworden.“

Die neue Maschine fährt mit einer Geschwindigkeit von zwei Kilometern in der Stunde mit einer Arbeitsbreite von 1 Meter, erläutert der Bauhofleiter weiter. Er rechnet damit, dass die Flächen in Intervallen von vier Wochen bearbeitet werden müssen. Aber: „Wir werden mit Kompromissen leben müssen“, sagt kl. Hackmann. Mit der Maschine wird in der Vegetationsperiode ab März gearbeitet, aber wenn im Sommer extreme Trockenheit herrscht, wird auf den Einsatz verzichtet. Kl. Hackmann rechnet mit 500 bis 600 Arbeitsstunden jährlich.

Der Bauhof wird mit der Maschine die Flächen bearbeiten, die der städtischen Reinigungspflicht unterliegen. Dazu gehören unter anderem Geh-und Radwege und der Rathausvorplatz. Die Maschine ist aber kein Ersatz für die Reinigungspflicht der Bürger. Die sind nach wie vor verpflichtet, auf den Gehwegen und der Hälfte der Straße vor ihren Grundstücken selbst Hand anzulegen. Das schreibt die Satzung über die Reinigung der öffentlichen Straßen vor.

Die Betriebskosten des neuen Gerätes schätzen Bubel und kl. Hackmann auf rund 1 Euro pro Quadratmeter. Darin enthalten sind aber auch die Arbeitszeit des Fahrers bzw. 90 Euro pro Betriebsstunde. Investiert wurde für die Maschine 99500 Euro.